Sa

15

Mai

2021

Acht Jahre ...

 

Und wieder ist Mai. Und wieder durchlebe ich in Gedanken die Tage aus dem Mai 2013 und bereite mich auf den heutigen Todestag vor. Acht Jahre ...

 

Viel ist geschehen seitdem. In meinem Leben. In der Familie. In unserem Land. Und in der Welt. Und ich frage mich, was alles in Cornelias Leben geschehen wäre, hätte der Krebs sie nicht dahingerafft.

 

Über alles hätten wir uns ausgetauscht. Über die privaten Ereignisse, die familiären, die lokalen und auch die globalen, über die schönen und die weniger schönen und auch über die schrecklichen - und von denen gab es einige.

Dieser Austausch fehlt mir sehr. Und es gibt Dinge, über die ich mich ausschließlich mit Cornelia ausgetauscht hätte ... und die demnach unausgesprochen sind. Manchmal ist es sehr still.

 

Auch hier ist es sehr still. Aber da muss ich mich an die eigene Nase fassen. Mein letzter Eintrag ist auch schon wieder zwei lange Jahre her.

 

Das soll sich ändern. Ich möchte von "meinen" Skulpturen erzählen. Vor kurzem habe ich sie zusammengetragen und war überrascht, wie viele es sind, wie viele Erinnerungen mit ihnen verknüpft sind, wie oft meine Augen an ihnen hängen bleiben und wie viele Fragen sich immer wieder auftun, zu denen es nun nie mehr eine Antwort geben wird.

 

Aber nicht heute. Heute ein stilles Gedenken an den 15. Mai 2013. Acht Jahre ...

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Mi

15

Mai

2019

Sechs Jahre ...

 

... sind es nun schon, dass Cornelia uns verlassen hat.

 

Sie fehlt jeden Tag. Sie fehlt sehr.

 

Ich spreche oft von ihr, erzähle Geschichten von ihr und über sie und bringe Menschen damit zum Staunen, zum Nachdenken und zum Lachen. Manchmal auch zum Stirnrunzeln.

Wer sie nicht kannte, wird nie umreissen können, wer sie war. Und wie groß der Verlust ist.

 

Ich spreche oft mit ihr. Mit Worten. Ohne Worte.

 

Ich sehe sie jeden Tag. Vor nun bald zwei Jahren ist ihr Körperabdruck aus ihrem alten Atelier in München zu mir in mein Haus gezogen. Viele finden das befremdlich. Ich nicht. Sie gehört hierher. Ich möchte sie nicht mehr missen.

 

Aber all das ändert nichts daran, dass sie fehlt. Jeden Tag. Jeden einzelnen Tag.

 


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Fr

09

Nov

2018

Stele II (WVZ 72)

Cornelia war Jäger und Sammler. Insbesondere Holz hatte es ihr angetan. Wurzeln, Äste, Rinde, Schwemmholz - sie nahm viel Holz aus der Natur mit nach Hause. So fand ich nach ihrem Tod einige Kisten mit kleinen und großen Stücken in ihrer Wohnung verstreut. In jedem einzelnen Stück hatte Cornelia etwas gesehen und es für wert befunden. Die Vorstellung, dass all dies im Zuge der Wohnungsräumung irgendwann einfach entsorgt würde, fand ich ganz schrecklich und schnell reifte die Idee, es Cornelia auf ihren letzten Weg mitzugeben.

 

Zwei größere Stücke boten sich an, aus ihnen ein Holzkreuz zu bauen. Wir machten uns gleich ans Werk und konstruierten aus Metall eine Halterung, mit der das Kreuz stabil im Boden verankert werden konnte. Und Katharina prägte Cornelias Namen auf ein Stück Leder und brachte es auf dem Kreuz an.

 

Der große verbleibende Rest sollte in Sargschmuck umgesetzt werden, ich hatte nur nicht die geringste Ahnung wie.

 

Der jungen Friedhofsgärtnerin, die den Sargschmuck anfertigen sollte, umriss ich in kurzen Worten Cornelias Wesen und präsentierte ihr dann die Kisten mit Inhalt. Zu meiner großen Überraschung und Freude war sie gleich Feuer und Flamme.

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Do

01

Nov

2018

Kenia (WVZ 20)

Mein Ex-Mann und ich haben von 1995 bis 1998 in Nairobi, Kenia, gelebt. Cornelia hat uns dort zweimal besucht. Bei ihrem zweiten Aufenthalt über Weihnachten und Neujahr 1997/1998 stand ein Besuch in einem Schnitzerviertel in Nairobi auf dem Programm. Unzählige Schnitzer arbeiteten dort. Unter Überdachungen vor der Sonne geschützt, auf dem Boden kauernd oder auf kleinen Hockern, wurde hier von morgens bis abends geschnitzt. Vornehmlich Touristenkitsch, Tierfiguren in Groß und Klein, mannshohe Giraffen, wie man sie aus allen Souvenirläden des Landes kennt, Masken und alles was sich sonst noch vermarkten ließ. Wir liefen stundenlang umher und beobachteten die Schnitzer bei ihrer Arbeit.

Überall lagen grosse Haufen mit Holzmaterial. Ihre anfängliche Zurückhaltung vergessend, fing Cornelia bald an in diesen Haufen herumzuwühlen und es dauerte nicht lange, bis ein ziemlich dickes und ziemlich langes Stück aus tief dunklem Holz ihr Interesse weckte. Es handelte sich um Hartholz. Ob es nun tatsächlich Ebenholz war, als das es der Besitzer anpries, oder doch 'nur' afrikanisches Grenadill, das aber ähnliche Eigenschaften wie Ebenholz aufweist, bleibt bis heute ein Geheimnis. Sie beäugte das Holz von allen Seiten, drehte es hin und her, begutachtete die Konsistenz durch Klopfen und war vollständig versunken. Ich wusste, was kommt. Sie wollte es haben. Unbedingt. Und während ich noch mit dem Besitzer des Holzes um den Preis feilschte, war sie in Gedanken schon bei der Bearbeitung. Sie war glücklich - und ich fragte mich, wie sie das Trumm wohl nach Deutschland bringen wollte. Im Koffer, das war ihr Plan.

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Do

15

Mai

2014

Der erste Todestag

Heute vor einem Jahr ist Cornelia gestorben.

 

Ich vermisse sie sehr und das wird sich auch nie ändern. Wir standen uns immer sehr nah. Und ich habe nie daran gezweifelt, dass wir zusammen alt werden.

 

Wir haben Cornelia am 24. Mai 2013 auf dem Münchner Nordfriedhof zur letzten Ruhe getragen. Beisetzung und Trauerfeier waren besonders. Ihr hätte es gefallen.

 

Und wir haben ihren Wunsch in die Tat umgesetzt und in den folgenden Monaten alles, was sie in Wohnung und Atelier über die Jahre zusammengetragen hat, im Familien- und Freundeskreis aufgeteilt. Auch die vielen noch vorhandenen Skulpturen. Und Unmengen an Künstlerbedarf und Materialien zum Basteln und Werken. Viel, sehr viel wurde dabei auch gespendet. An einen Kindergarten, an eine Kunstwerkstatt für Kinder, an eine Töpferwerkstatt.

So hat jeder ein Stück von ihr aus Wohnung und Atelier hinausgetragen und so lebt sie in vielen Familien, Werkstätten und Ateliers weiter und die Erinnerung an sie wird wach bleiben.

 

Wir haben es gut gemacht.

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Sa

15

Mai

2021

Acht Jahre ...

 

Und wieder ist Mai. Und wieder durchlebe ich in Gedanken die Tage aus dem Mai 2013 und bereite mich auf den heutigen Todestag vor. Acht Jahre ...

 

Viel ist geschehen seitdem. In meinem Leben. In der Familie. In unserem Land. Und in der Welt. Und ich frage mich, was alles in Cornelias Leben geschehen wäre, hätte der Krebs sie nicht dahingerafft.

 

Über alles hätten wir uns ausgetauscht. Über die privaten Ereignisse, die familiären, die lokalen und auch die globalen, über die schönen und die weniger schönen und auch über die schrecklichen - und von denen gab es einige.

Dieser Austausch fehlt mir sehr. Und es gibt Dinge, über die ich mich ausschließlich mit Cornelia ausgetauscht hätte ... und die demnach unausgesprochen sind. Manchmal ist es sehr still.

 

Auch hier ist es sehr still. Aber da muss ich mich an die eigene Nase fassen. Mein letzter Eintrag ist auch schon wieder zwei lange Jahre her.

 

Das soll sich ändern. Ich möchte von "meinen" Skulpturen erzählen. Vor kurzem habe ich sie zusammengetragen und war überrascht, wie viele es sind, wie viele Erinnerungen mit ihnen verknüpft sind, wie oft meine Augen an ihnen hängen bleiben und wie viele Fragen sich immer wieder auftun, zu denen es nun nie mehr eine Antwort geben wird.

 

Aber nicht heute. Heute ein stilles Gedenken an den 15. Mai 2013. Acht Jahre ...

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Mi

15

Mai

2019

Sechs Jahre ...

 

... sind es nun schon, dass Cornelia uns verlassen hat.

 

Sie fehlt jeden Tag. Sie fehlt sehr.

 

Ich spreche oft von ihr, erzähle Geschichten von ihr und über sie und bringe Menschen damit zum Staunen, zum Nachdenken und zum Lachen. Manchmal auch zum Stirnrunzeln.

Wer sie nicht kannte, wird nie umreissen können, wer sie war. Und wie groß der Verlust ist.

 

Ich spreche oft mit ihr. Mit Worten. Ohne Worte.

 

Ich sehe sie jeden Tag. Vor nun bald zwei Jahren ist ihr Körperabdruck aus ihrem alten Atelier in München zu mir in mein Haus gezogen. Viele finden das befremdlich. Ich nicht. Sie gehört hierher. Ich möchte sie nicht mehr missen.

 

Aber all das ändert nichts daran, dass sie fehlt. Jeden Tag. Jeden einzelnen Tag.

 


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Fr

09

Nov

2018

Stele II (WVZ 72)

Cornelia war Jäger und Sammler. Insbesondere Holz hatte es ihr angetan. Wurzeln, Äste, Rinde, Schwemmholz - sie nahm viel Holz aus der Natur mit nach Hause. So fand ich nach ihrem Tod einige Kisten mit kleinen und großen Stücken in ihrer Wohnung verstreut. In jedem einzelnen Stück hatte Cornelia etwas gesehen und es für wert befunden. Die Vorstellung, dass all dies im Zuge der Wohnungsräumung irgendwann einfach entsorgt würde, fand ich ganz schrecklich und schnell reifte die Idee, es Cornelia auf ihren letzten Weg mitzugeben.

 

Zwei größere Stücke boten sich an, aus ihnen ein Holzkreuz zu bauen. Wir machten uns gleich ans Werk und konstruierten aus Metall eine Halterung, mit der das Kreuz stabil im Boden verankert werden konnte. Und Katharina prägte Cornelias Namen auf ein Stück Leder und brachte es auf dem Kreuz an.

 

Der große verbleibende Rest sollte in Sargschmuck umgesetzt werden, ich hatte nur nicht die geringste Ahnung wie.

 

Der jungen Friedhofsgärtnerin, die den Sargschmuck anfertigen sollte, umriss ich in kurzen Worten Cornelias Wesen und präsentierte ihr dann die Kisten mit Inhalt. Zu meiner großen Überraschung und Freude war sie gleich Feuer und Flamme.

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Do

01

Nov

2018

Kenia (WVZ 20)

Mein Ex-Mann und ich haben von 1995 bis 1998 in Nairobi, Kenia, gelebt. Cornelia hat uns dort zweimal besucht. Bei ihrem zweiten Aufenthalt über Weihnachten und Neujahr 1997/1998 stand ein Besuch in einem Schnitzerviertel in Nairobi auf dem Programm. Unzählige Schnitzer arbeiteten dort. Unter Überdachungen vor der Sonne geschützt, auf dem Boden kauernd oder auf kleinen Hockern, wurde hier von morgens bis abends geschnitzt. Vornehmlich Touristenkitsch, Tierfiguren in Groß und Klein, mannshohe Giraffen, wie man sie aus allen Souvenirläden des Landes kennt, Masken und alles was sich sonst noch vermarkten ließ. Wir liefen stundenlang umher und beobachteten die Schnitzer bei ihrer Arbeit.

Überall lagen grosse Haufen mit Holzmaterial. Ihre anfängliche Zurückhaltung vergessend, fing Cornelia bald an in diesen Haufen herumzuwühlen und es dauerte nicht lange, bis ein ziemlich dickes und ziemlich langes Stück aus tief dunklem Holz ihr Interesse weckte. Es handelte sich um Hartholz. Ob es nun tatsächlich Ebenholz war, als das es der Besitzer anpries, oder doch 'nur' afrikanisches Grenadill, das aber ähnliche Eigenschaften wie Ebenholz aufweist, bleibt bis heute ein Geheimnis. Sie beäugte das Holz von allen Seiten, drehte es hin und her, begutachtete die Konsistenz durch Klopfen und war vollständig versunken. Ich wusste, was kommt. Sie wollte es haben. Unbedingt. Und während ich noch mit dem Besitzer des Holzes um den Preis feilschte, war sie in Gedanken schon bei der Bearbeitung. Sie war glücklich - und ich fragte mich, wie sie das Trumm wohl nach Deutschland bringen wollte. Im Koffer, das war ihr Plan.

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Do

15

Mai

2014

Der erste Todestag

Heute vor einem Jahr ist Cornelia gestorben.

 

Ich vermisse sie sehr und das wird sich auch nie ändern. Wir standen uns immer sehr nah. Und ich habe nie daran gezweifelt, dass wir zusammen alt werden.

 

Wir haben Cornelia am 24. Mai 2013 auf dem Münchner Nordfriedhof zur letzten Ruhe getragen. Beisetzung und Trauerfeier waren besonders. Ihr hätte es gefallen.

 

Und wir haben ihren Wunsch in die Tat umgesetzt und in den folgenden Monaten alles, was sie in Wohnung und Atelier über die Jahre zusammengetragen hat, im Familien- und Freundeskreis aufgeteilt. Auch die vielen noch vorhandenen Skulpturen. Und Unmengen an Künstlerbedarf und Materialien zum Basteln und Werken. Viel, sehr viel wurde dabei auch gespendet. An einen Kindergarten, an eine Kunstwerkstatt für Kinder, an eine Töpferwerkstatt.

So hat jeder ein Stück von ihr aus Wohnung und Atelier hinausgetragen und so lebt sie in vielen Familien, Werkstätten und Ateliers weiter und die Erinnerung an sie wird wach bleiben.

 

Wir haben es gut gemacht.

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Sa

15

Mai

2021

Acht Jahre ...

 

Und wieder ist Mai. Und wieder durchlebe ich in Gedanken die Tage aus dem Mai 2013 und bereite mich auf den heutigen Todestag vor. Acht Jahre ...

 

Viel ist geschehen seitdem. In meinem Leben. In der Familie. In unserem Land. Und in der Welt. Und ich frage mich, was alles in Cornelias Leben geschehen wäre, hätte der Krebs sie nicht dahingerafft.

 

Über alles hätten wir uns ausgetauscht. Über die privaten Ereignisse, die familiären, die lokalen und auch die globalen, über die schönen und die weniger schönen und auch über die schrecklichen - und von denen gab es einige.

Dieser Austausch fehlt mir sehr. Und es gibt Dinge, über die ich mich ausschließlich mit Cornelia ausgetauscht hätte ... und die demnach unausgesprochen sind. Manchmal ist es sehr still.

 

Auch hier ist es sehr still. Aber da muss ich mich an die eigene Nase fassen. Mein letzter Eintrag ist auch schon wieder zwei lange Jahre her.

 

Das soll sich ändern. Ich möchte von "meinen" Skulpturen erzählen. Vor kurzem habe ich sie zusammengetragen und war überrascht, wie viele es sind, wie viele Erinnerungen mit ihnen verknüpft sind, wie oft meine Augen an ihnen hängen bleiben und wie viele Fragen sich immer wieder auftun, zu denen es nun nie mehr eine Antwort geben wird.

 

Aber nicht heute. Heute ein stilles Gedenken an den 15. Mai 2013. Acht Jahre ...

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Mi

15

Mai

2019

Sechs Jahre ...

 

... sind es nun schon, dass Cornelia uns verlassen hat.

 

Sie fehlt jeden Tag. Sie fehlt sehr.

 

Ich spreche oft von ihr, erzähle Geschichten von ihr und über sie und bringe Menschen damit zum Staunen, zum Nachdenken und zum Lachen. Manchmal auch zum Stirnrunzeln.

Wer sie nicht kannte, wird nie umreissen können, wer sie war. Und wie groß der Verlust ist.

 

Ich spreche oft mit ihr. Mit Worten. Ohne Worte.

 

Ich sehe sie jeden Tag. Vor nun bald zwei Jahren ist ihr Körperabdruck aus ihrem alten Atelier in München zu mir in mein Haus gezogen. Viele finden das befremdlich. Ich nicht. Sie gehört hierher. Ich möchte sie nicht mehr missen.

 

Aber all das ändert nichts daran, dass sie fehlt. Jeden Tag. Jeden einzelnen Tag.

 


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Fr

09

Nov

2018

Stele II (WVZ 72)

Cornelia war Jäger und Sammler. Insbesondere Holz hatte es ihr angetan. Wurzeln, Äste, Rinde, Schwemmholz - sie nahm viel Holz aus der Natur mit nach Hause. So fand ich nach ihrem Tod einige Kisten mit kleinen und großen Stücken in ihrer Wohnung verstreut. In jedem einzelnen Stück hatte Cornelia etwas gesehen und es für wert befunden. Die Vorstellung, dass all dies im Zuge der Wohnungsräumung irgendwann einfach entsorgt würde, fand ich ganz schrecklich und schnell reifte die Idee, es Cornelia auf ihren letzten Weg mitzugeben.

 

Zwei größere Stücke boten sich an, aus ihnen ein Holzkreuz zu bauen. Wir machten uns gleich ans Werk und konstruierten aus Metall eine Halterung, mit der das Kreuz stabil im Boden verankert werden konnte. Und Katharina prägte Cornelias Namen auf ein Stück Leder und brachte es auf dem Kreuz an.

 

Der große verbleibende Rest sollte in Sargschmuck umgesetzt werden, ich hatte nur nicht die geringste Ahnung wie.

 

Der jungen Friedhofsgärtnerin, die den Sargschmuck anfertigen sollte, umriss ich in kurzen Worten Cornelias Wesen und präsentierte ihr dann die Kisten mit Inhalt. Zu meiner großen Überraschung und Freude war sie gleich Feuer und Flamme.

Nach kurzem Überlegen kam sie mit dem Vorschlag, die einzelnen Stücke auf ein Holzbrett zu schrauben und die Zwischenräume hier und da mit Pflanzen und Moos zu füllen. Das Holzbrett sollte während der Trauerfeier auf dem Sarg platziert sein und später auf dem geschlossenen Grab zu liegen kommen. Mit den Jahren würde es dann mehr und mehr verwittern und irgendwann ganz verschwunden sein. Das war eine schöne Vorstellung und ich bin mir sicher, dass es Cornelia gefallen hätte.

 

So wie geplant wurde es umgesetzt. Holzkreuz und Sargschmuck sind wunderschön geworden und sehr individuell. Das Kreuz behielt seinen Platz auch nach dem Stellen des Grabsteines und steht dort heute noch.

 

Aber die Geschichte ist hier noch nicht zu Ende.

 

Anfang 2014 begann ich mit dem Erstellen dieser Internetseite und machte mich parallel auf die Suche nach dem Verbleib der einzelnen Arbeiten des Werksverzeichnisses. Einige konnte ich nicht zurückverfolgen. Bis heute nicht.

 

Darunter auch WVZ 72 Stele II - so wie es anfangs schien. Ich kann mir heute nicht erklären, warum ich es nicht sofort gesehen habe. Es dauerte tatsächlich Monate, bis mir endlich bewusst wurde, dass wir - ohne es zu ahnen - eine Arbeit aus Cornelias Werksverzeichnis ausgewählt hatten, um daraus ihr Holzkreuz zu bauen. 

 

Ist das nicht erstaunlich und irgendwie magisch? Ich finde schon. 

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Do

01

Nov

2018

Kenia (WVZ 20)

Mein Ex-Mann und ich haben von 1995 bis 1998 in Nairobi, Kenia, gelebt. Cornelia hat uns dort zweimal besucht. Bei ihrem zweiten Aufenthalt über Weihnachten und Neujahr 1997/1998 stand ein Besuch in einem Schnitzerviertel in Nairobi auf dem Programm. Unzählige Schnitzer arbeiteten dort. Unter Überdachungen vor der Sonne geschützt, auf dem Boden kauernd oder auf kleinen Hockern, wurde hier von morgens bis abends geschnitzt. Vornehmlich Touristenkitsch, Tierfiguren in Groß und Klein, mannshohe Giraffen, wie man sie aus allen Souvenirläden des Landes kennt, Masken und alles was sich sonst noch vermarkten ließ. Wir liefen stundenlang umher und beobachteten die Schnitzer bei ihrer Arbeit.

Überall lagen grosse Haufen mit Holzmaterial. Ihre anfängliche Zurückhaltung vergessend, fing Cornelia bald an in diesen Haufen herumzuwühlen und es dauerte nicht lange, bis ein ziemlich dickes und ziemlich langes Stück aus tief dunklem Holz ihr Interesse weckte. Es handelte sich um Hartholz. Ob es nun tatsächlich Ebenholz war, als das es der Besitzer anpries, oder doch 'nur' afrikanisches Grenadill, das aber ähnliche Eigenschaften wie Ebenholz aufweist, bleibt bis heute ein Geheimnis. Sie beäugte das Holz von allen Seiten, drehte es hin und her, begutachtete die Konsistenz durch Klopfen und war vollständig versunken. Ich wusste, was kommt. Sie wollte es haben. Unbedingt. Und während ich noch mit dem Besitzer des Holzes um den Preis feilschte, war sie in Gedanken schon bei der Bearbeitung. Sie war glücklich - und ich fragte mich, wie sie das Trumm wohl nach Deutschland bringen wollte. Im Koffer, das war ihr Plan.

Nach Hause zurückgekehrt verschwand Cornelia sofort mit dem Holz in ihrem Zimmer und kam frustriert wieder heraus - das Holz war zu lang für den Koffer, und erst recht um es als Handgepäck zu transportieren. Was tun?

 

Wer schon einmal in Kenia unterwegs war, ist auf alle Fälle auf 'Jua Kali' Business gestossen. Überall im Land finden sich am Strassenrand kleine Werkstätten und Shops, teils unter freiem Himmel (daher der Name 'jua kali' was übersetzt 'unter brennender Sonne' bedeutet), teils in Wellblech- oder Holzhütten, wo praktisch alles gebaut, repariert und improvisiert wird, was das Herz begehrt. So gibt es auch Dienstleister, die mit Kettensägen und Äxten Holz zu Brennholz verarbeiten und genau das brauchten wir.

 

Also war der nächste Ausflug schon vorprogrammiert. 'Hakuna matata' ('kein Problem') hiess es auf unser Anliegen hin, aber Hartholz ist eben Hartholz. Nicht nur eine Sägekette ging zu Bruch, aber der Ehrgeiz des kettensägenden Dienstleisters war geweckt. Letztendlich war das lange Stück Holz am Ende des Tages in zwei Einzelteile zerlegt - aber beide immer noch viel zu schwer für das Fluggepäck. Cornelia musste sich bescheiden. Sie wolle erst einmal nur eines mitnehmen, das andere bei uns deponieren und vielleicht könnten wir es ja bei unserem nächsten 'Home Leave' mit nach Deutschland nehmen. Aber jedes Stück für sich allein war schon enorm schwer. Also plünderte sie unsere Werkstatt, verzog sich mit Holz und Werkzeug in den Garten und fing an, hier und da schon Material abzutragen, um das Gewicht zu verringern. So lange bis es passte.

 

Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Sie nahm eines mit nach Deutschland.

 

Zehn Tage nach ihrer Rückkehr nach München schrieb sie mir ein langes Fax, aus dem ich nun wortwörtlich zitiere:

 

"... jetzt hätte ich doch fast vergessen, Dir von meinem gestrigen Erlebnis zu erzählen. Ich habe angefangen, am Ebenholz zu arbeiten. Nach einer Stunde Bearbeitung hatte ich den Eindruck, daß das Holz ziemlich von Gängen durchdrungen ist und zwar in einem Ausmaß, wie ich es von hiesigen Würmern nicht kenne. So habe ich nach anfänglicher Enttäuschung beschlossen, alle Gänge aufzubrechen und zu verfolgen, um zu sehen, was dann von dem Holz noch übrig bleibt und was ich dann daraus mache. Du ahnst, was kommt, ich ahnte es nicht. Plötzlich, ohne Vorankündigung, wie auf ein geheimes Signal krochen aus sämtlichen Löchern (hunderte ist übertrieben) aber sehr viele Ameisen mit weißen Eiern. Ich habe einen fürchterlichen Schreck bekommen. Das Holz war in Sekundenschnelle übersät. In meiner Panik (da tauchen Urängste auf) habe ich es genommen, bin zur Wohnung rausgerannt, die Treppe runter und (die Haustür war Gott sei Dank offen) in den Hof. In hohem Bogen habe ich den Scheit von mir geworfen und mir aus etwas Entfernung dann das Gewusel angeschaut. Da ich keinen Schlüssel mitgenommen hatte und fürchtete die Tür fällt zu, bin ich wieder hoch, habe dort erst einmal ein paar vereinzelte Ameisen gekillt, und als ich dann wieder runterkam waren alle auf dem Holz verschwunden. (Es waren sicher keine 5 Minuten). Da stand ich dann und mußte mir erst einmal klar werden, was das denn jetzt war, und ich bin mir jetzt nicht klar, ob ich das Ganze lustig oder einfach nur Sch*** finde soll.

Ich habe keine Ahnung, aber ich denke, das sind Termiten. In meinem Reallexikon stand nicht sehr viel drin, aber das, was drin stand, sprach doch sehr dafür. Angeblich sitzt die Königin, eine Gebärmaschine, die 1000 Eier am Tag legt, in der Mitte der Höhle (sprich, meinem Holz) und viele Gänge führen von außen zu ihr. Und so ist es wohl. Blicke ich von oben auf das Holz, ist es in der Mitte völlig porös und die Gänge bilden fast ein Netz in die Tiefe. So langsam kommen mir wieder all meine Zweifel, die ich abgetan habe. Ich hätte von Anfang an mir zugestehen müssen, daß da kein kleiner Wurm drin sitzt oder, was ich ja annahm, drin saß. Da ich in meinen Gestaltungen ja sehr frei bin und immer auch Mißgeschicklichkeiten des Materials einfach einbaue, habe ich bis zuletzt gedacht, was immer mich auch erwartet - hakuna matata. Kurzum, ich fürchte nun, im Handgepäck (man bedenke, 2x durchleuchtet) einen Termitenstaat eingeflogen zu haben. Und wenn in München nun die Dachstühle zusammenbrechen oder eigenartige, burgförmige Haufen sich aus dem Asphalt erheben, dann war ich es.

Das Holz kommt mir nun erst einmal nicht mehr in die Wohnung. Ich denke, die Viecher sind einfach wieder zurückgekrochen und während sie (es ist doch erstaunlich) in meiner Wohnung fast 2 Wochen lang noch überleben konnten, so hoffe ich, daß Ihnen die Kälte draußen (es hat um die 6°C) doch zu schaffen macht. Nach all den Erlebnissen unseres gemeinsamen Einkaufs, dem Durchsägen, dann der ersten Bearbeitung, um das Gewicht zu verringern, dem entscheidungsschweren Einpacken, dem angstvollen Einfliegen, bis hin zu dem gestrigen Höhepunkt, hängt für mich nun so viel an dem Teil, daß ich es nun nicht mehr einfach aufgeben will."

 

Sie hat es auch nicht aufgegeben und es entstand 'Kenia'.

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Do

15

Mai

2014

Der erste Todestag

Heute vor einem Jahr ist Cornelia gestorben.

 

Ich vermisse sie sehr und das wird sich auch nie ändern. Wir standen uns immer sehr nah. Und ich habe nie daran gezweifelt, dass wir zusammen alt werden.

 

Wir haben Cornelia am 24. Mai 2013 auf dem Münchner Nordfriedhof zur letzten Ruhe getragen. Beisetzung und Trauerfeier waren besonders. Ihr hätte es gefallen.

 

Und wir haben ihren Wunsch in die Tat umgesetzt und in den folgenden Monaten alles, was sie in Wohnung und Atelier über die Jahre zusammengetragen hat, im Familien- und Freundeskreis aufgeteilt. Auch die vielen noch vorhandenen Skulpturen. Und Unmengen an Künstlerbedarf und Materialien zum Basteln und Werken. Viel, sehr viel wurde dabei auch gespendet. An einen Kindergarten, an eine Kunstwerkstatt für Kinder, an eine Töpferwerkstatt.

So hat jeder ein Stück von ihr aus Wohnung und Atelier hinausgetragen und so lebt sie in vielen Familien, Werkstätten und Ateliers weiter und die Erinnerung an sie wird wach bleiben.

 

Wir haben es gut gemacht.

 

 

Aber dem nicht genug. Ab heute gibt es mit dieser Seite nun auch ein Denkmal im Internet. Für die Vielen, die Arbeiten von Cornelia ihr Eigen nennen, eine Möglichkeit, sich das Gesamtwerk von Cornelia zu betrachten. Für Familie, Freunde und Wegbegleiter eine Erinnerung an ihr Schaffen und ihre Person. Und für diejenigen, die Cornelia nicht kannten und auch nicht ihr Werk, vielleicht und hoffentlich Anregung und Freude.

 

In diesem Zusammenhang möchte ich Emmy Horstkamp von www.munichartists.com danken. Ihr Post 'Remember the Art' auf Cowbird http://cowbird.com/story/83745/Remember_The_Art/ hat den Stein ins Rollen gebracht und diese Seite inspiriert.

 

Dank auch an Herrn Sebastian Widmann www.sebastianwidmann.de für die Erlaubnis, die Fotografien der Ausstellung 'Open Westend 2003', die ich im Nachlass vorgefunden habe, auf dieser Seite zu verwenden.

 

Mein besonderer Dank aber gilt der Hausgemeinschaft in der Schellingstrasse und den Freunden von Cornelia, die mich nach ihrem Tod aufgefangen und getragen, unterstützt, umsorgt und getröstet haben und mir die gesamte Zeit immer und bei allem geholfen haben. Ohne Euch hätte ich die Tage, Wochen und Monate, die auf den 15. Mai 2013 folgten, niemals überstanden.

 

________________

 

 

Diese Seite soll aber nicht nur stummes Denkmal sein - wie ein Grabstein auf dem Friedhof. Sie soll auch dem Austausch dienen. Über die Bildhauerin und den Menschen. Dieser Blog kann hierfür Raum bieten. Und ich würde mich sehr freuen, wenn mich in den kommenden Wochen und Monaten viele mails erreichen mit Texten und vielleicht auch Fotos, um sie hier im Blog zu veröffentlichen.

 

Martina Schnitzler, am 15.5.2014

Sa

15

Mai

2021

Acht Jahre ...

 

Und wieder ist Mai. Und wieder durchlebe ich in Gedanken die Tage aus dem Mai 2013 und bereite mich auf den heutigen Todestag vor. Acht Jahre ...

 

Viel ist geschehen seitdem. In meinem Leben. In der Familie. In unserem Land. Und in der Welt. Und ich frage mich, was alles in Cornelias Leben geschehen wäre, hätte der Krebs sie nicht dahingerafft.

 

Über alles hätten wir uns ausgetauscht. Über die privaten Ereignisse, die familiären, die lokalen und auch die globalen, über die schönen und die weniger schönen und auch über die schrecklichen - und von denen gab es einige.

Dieser Austausch fehlt mir sehr. Und es gibt Dinge, über die ich mich ausschließlich mit Cornelia ausgetauscht hätte ... und die demnach unausgesprochen sind. Manchmal ist es sehr still.

 

Auch hier ist es sehr still. Aber da muss ich mich an die eigene Nase fassen. Mein letzter Eintrag ist auch schon wieder zwei lange Jahre her.

 

Das soll sich ändern. Ich möchte von "meinen" Skulpturen erzählen. Vor kurzem habe ich sie zusammengetragen und war überrascht, wie viele es sind, wie viele Erinnerungen mit ihnen verknüpft sind, wie oft meine Augen an ihnen hängen bleiben und wie viele Fragen sich immer wieder auftun, zu denen es nun nie mehr eine Antwort geben wird.

 

Aber nicht heute. Heute ein stilles Gedenken an den 15. Mai 2013. Acht Jahre ...

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Mi

15

Mai

2019

Sechs Jahre ...

 

... sind es nun schon, dass Cornelia uns verlassen hat.

 

Sie fehlt jeden Tag. Sie fehlt sehr.

 

Ich spreche oft von ihr, erzähle Geschichten von ihr und über sie und bringe Menschen damit zum Staunen, zum Nachdenken und zum Lachen. Manchmal auch zum Stirnrunzeln.

Wer sie nicht kannte, wird nie umreissen können, wer sie war. Und wie groß der Verlust ist.

 

Ich spreche oft mit ihr. Mit Worten. Ohne Worte.

 

Ich sehe sie jeden Tag. Vor nun bald zwei Jahren ist ihr Körperabdruck aus ihrem alten Atelier in München zu mir in mein Haus gezogen. Viele finden das befremdlich. Ich nicht. Sie gehört hierher. Ich möchte sie nicht mehr missen.

 

Aber all das ändert nichts daran, dass sie fehlt. Jeden Tag. Jeden einzelnen Tag.

 


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Fr

09

Nov

2018

Stele II (WVZ 72)

Cornelia war Jäger und Sammler. Insbesondere Holz hatte es ihr angetan. Wurzeln, Äste, Rinde, Schwemmholz - sie nahm viel Holz aus der Natur mit nach Hause. So fand ich nach ihrem Tod einige Kisten mit kleinen und großen Stücken in ihrer Wohnung verstreut. In jedem einzelnen Stück hatte Cornelia etwas gesehen und es für wert befunden. Die Vorstellung, dass all dies im Zuge der Wohnungsräumung irgendwann einfach entsorgt würde, fand ich ganz schrecklich und schnell reifte die Idee, es Cornelia auf ihren letzten Weg mitzugeben.

 

Zwei größere Stücke boten sich an, aus ihnen ein Holzkreuz zu bauen. Wir machten uns gleich ans Werk und konstruierten aus Metall eine Halterung, mit der das Kreuz stabil im Boden verankert werden konnte. Und Katharina prägte Cornelias Namen auf ein Stück Leder und brachte es auf dem Kreuz an.

 

Der große verbleibende Rest sollte in Sargschmuck umgesetzt werden, ich hatte nur nicht die geringste Ahnung wie.

 

Der jungen Friedhofsgärtnerin, die den Sargschmuck anfertigen sollte, umriss ich in kurzen Worten Cornelias Wesen und präsentierte ihr dann die Kisten mit Inhalt. Zu meiner großen Überraschung und Freude war sie gleich Feuer und Flamme.

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Do

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Nov

2018

Kenia (WVZ 20)

Mein Ex-Mann und ich haben von 1995 bis 1998 in Nairobi, Kenia, gelebt. Cornelia hat uns dort zweimal besucht. Bei ihrem zweiten Aufenthalt über Weihnachten und Neujahr 1997/1998 stand ein Besuch in einem Schnitzerviertel in Nairobi auf dem Programm. Unzählige Schnitzer arbeiteten dort. Unter Überdachungen vor der Sonne geschützt, auf dem Boden kauernd oder auf kleinen Hockern, wurde hier von morgens bis abends geschnitzt. Vornehmlich Touristenkitsch, Tierfiguren in Groß und Klein, mannshohe Giraffen, wie man sie aus allen Souvenirläden des Landes kennt, Masken und alles was sich sonst noch vermarkten ließ. Wir liefen stundenlang umher und beobachteten die Schnitzer bei ihrer Arbeit.

Überall lagen grosse Haufen mit Holzmaterial. Ihre anfängliche Zurückhaltung vergessend, fing Cornelia bald an in diesen Haufen herumzuwühlen und es dauerte nicht lange, bis ein ziemlich dickes und ziemlich langes Stück aus tief dunklem Holz ihr Interesse weckte. Es handelte sich um Hartholz. Ob es nun tatsächlich Ebenholz war, als das es der Besitzer anpries, oder doch 'nur' afrikanisches Grenadill, das aber ähnliche Eigenschaften wie Ebenholz aufweist, bleibt bis heute ein Geheimnis. Sie beäugte das Holz von allen Seiten, drehte es hin und her, begutachtete die Konsistenz durch Klopfen und war vollständig versunken. Ich wusste, was kommt. Sie wollte es haben. Unbedingt. Und während ich noch mit dem Besitzer des Holzes um den Preis feilschte, war sie in Gedanken schon bei der Bearbeitung. Sie war glücklich - und ich fragte mich, wie sie das Trumm wohl nach Deutschland bringen wollte. Im Koffer, das war ihr Plan.

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15

Mai

2014

Der erste Todestag

Heute vor einem Jahr ist Cornelia gestorben.

 

Ich vermisse sie sehr und das wird sich auch nie ändern. Wir standen uns immer sehr nah. Und ich habe nie daran gezweifelt, dass wir zusammen alt werden.

 

Wir haben Cornelia am 24. Mai 2013 auf dem Münchner Nordfriedhof zur letzten Ruhe getragen. Beisetzung und Trauerfeier waren besonders. Ihr hätte es gefallen.

 

Und wir haben ihren Wunsch in die Tat umgesetzt und in den folgenden Monaten alles, was sie in Wohnung und Atelier über die Jahre zusammengetragen hat, im Familien- und Freundeskreis aufgeteilt. Auch die vielen noch vorhandenen Skulpturen. Und Unmengen an Künstlerbedarf und Materialien zum Basteln und Werken. Viel, sehr viel wurde dabei auch gespendet. An einen Kindergarten, an eine Kunstwerkstatt für Kinder, an eine Töpferwerkstatt.

So hat jeder ein Stück von ihr aus Wohnung und Atelier hinausgetragen und so lebt sie in vielen Familien, Werkstätten und Ateliers weiter und die Erinnerung an sie wird wach bleiben.

 

Wir haben es gut gemacht.

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